Mit dem GvD 117/2017 und dann mit dem Korrekturdekret 105/2018 wurde italienweit eine neue Vereinsform und –regelung eingeführt, welche als „Dritter Sektor – terzo settore“ bezeichnet wird.
Das Ziel sollte sein, dass für die eingetragenen Vereine eine allgemeine und einheitliche Struktur, sowohl verwaltungsrechtlicher als auch steuerrechtlicher Natur geschaffen wird, als Ersatz zu den aktuell geltenden unterschiedlichen Regelungen und Vorschriften. Aktuell fehlen aber noch sehr viele Dekrete und Durchführungsbestimmungen, um den gesamten Dritten Sektor zu regeln. Eine wichtige Regelung des Dritten Sektors ist, dass das Pauschalsystem Gesetz 398/1991 abgeschafft wird. Weiters werden die steuerlichen Begünstigungen des Art. 148 TUIR eingeschränkt, welche die Nichtbesteuerung von Vereinseinnahmen vorsehen.
Der Eintritt in den Dritten Sektor erfolgt durch die Eintragung in das einheitliche Register des dritten Sektors („RUNTS“). Nachdem die Veröffentlichung des Registers nun mehrmals hinausgeschoben wurde, kann man davon ausgehen, dass im Laufe des Jahres 2021 das Register eingeführt wird und somit auch der DRITTE SEKTOR aktiv wird, da vor kurzem das Ministerium den Entwurf des Registers verabschiedet hat. Die Eintragung ist jedoch nicht zwingend, sondern es steht jedem Verein frei, die Eintragung zu beantragen. Aufgrund der Tatsache, dass das Pauschalsystem und einige andere steuerliche Begünstigungen abgeschafft werden, ist eine Eintragung jedoch notwendig, damit nicht diesselben Verpflichtungen eingehalten werden müssen wie jene der Unternehmen.
Amateursportvereine und der Dritte Sektor
Für Amateursportvereine wird eine Ausnahmeregelung eingeführt. So können Amateursportvereine weiterhin das Pauschalsystem Gesetz 398/1991 anwenden, gleichwohl sie auch die Bestimmungen des Art. 148 TUIR anwenden können und somit keine institutionellen Einnahmen (Mitgliedsbeiträge, Unkostenbeiträge etc.) versteuern müssen. Deshalb ist der dritte Sektor für Amateursportvereine laut ersten Erkenntnissen eher uninteressant und auch unter Umständen weniger vorteilhaft, sodass die Empfehlung ausgesprochen wird, Amateursportvereine nicht in den Dritten Sektor einzuschreiben. Natürlich muss trotzdem von Fall zu Fall unterschieden werden und eine individuelle Entscheidung getroffen werden.